#92 SWT-SPORTS BMW Motorrad Boxer Umbau

Bilder vom SWT-SPORTS BMW Motorrad Umbau Nr. 92

SimpleandAway,
das ist der Slogan von Ania und Max, den beiden Motorradreisenden.
Die beiden Weltenbummler hatten sich auf einer Reise im Ausland kennen und lieben gelernt. Als Max dann in Asien unterwegs war,ist seine Partnerin Ania dazu gestoßen und mit ihm zusammen auf dem Boxer gereist.

Nun hatten die beiden eine Vision, sie wollten den afrikanischen Kontinent mit dem BMW Motorrad Boxer bereisen. Die BMW R 100 GS war vorhanden, doch der war Zustand schon sehr gequält.
Ania und Max traten via Email an uns heran. Die Liste der Fragen und Aufgaben war sehr lang und eine Antwort darauf zusammen zu fassen hätte uns einiges an Mühe bereitet. So wurde kurzerhand das Telefon in die Hand genommen und der Kontakt hergestellt.

Unser O-Ton war, wer so ein Vorhaben hat, und seine BMW komplett neu aufbauen will, der soll auf jeden Fall persönlich vorbei kommen. So kam es, dass kurz darauf die beiden Reisenden mit einem Leihwagen den Weg von der Schweiz nach Üchtelhausen auf sich nahmen.

Die BMW Motorrad GS konnte die gelaufenen Kilometer auf den Kontinenten nicht verschweigen. Sie sollte komplett zerlegt und wieder fit für den nächsten Trip gemacht werden.

Doch diese Arbeiten wollten wir nicht alleine durchführen. Max sollte uns beim Aufbau seiner Expeditionsmaschine zur Hand gehen und so mehr Fachwissen über seine Reisekuh erhalten.
Nach dem Zerlegen wurde eine To-Do Liste zum Abarbeiten erstellt, da war dann plötzlich die anfängliche Email kurz dagegen ;-)
Der Rahmen bekam eine Dusche mit Sandstrahlsand und wurde nachher mit Einschweißblechen verstärkt. Doch die Bleche konnten wir leider erst nach einer Rahmenkorrektur einarbeiten, da Max die klassische GS in Italien nochmal von der Straße in einen Graben gelegt hatte.

Die Kreuzspeichen-Felgen wurden aus optischen Gründen in Schwarz gepulvert. Die konventionelle GS- Gabel gründlich überholt und neu lackiert. Das Federbein refresht und auf die Bedürfnisse sauber abgestimmt.
Der Heckrahmen und die Lastenträger etwas nachgearbeitet und gerichtet und teilweise verstärkt.
Die Idee mit dem Fach fürs Gepäck in der Sitzbank kam von kam von Max. Ich hatte es so vorher noch nie gesehen und war gleich begeistert.
Die Lichter und die Elektrik hat der junge Irländer auch selbst gemacht in unserer Werkstatt installiert.
Für die richtige Reichweite sorgt der Wüstentank, den Tank hatte er neu von HPN in Seibersdorf erstanden und an uns liefern lassen.
Bei der Technik und der Elektrik wollten wir möglichst mit originalen Teilen arbeiten.
So wurde der Motor nur instandgesetzt und mit einer neuen Nockenwelle versorgt, Stößeln, Lagern und Kolbenringen versorgt.
Das Getriebe wurde mit einer Sintermetallkupplung von der Kurbelwelle aus angetrieben.
Die Überholung des Getriebes wurde bei Motoren Israel durchgeführt.

Der Zeitplan war sehr eng, da der Transport nach Südafrika bereits gebucht und die Reisezeit schon etwas begrenzt war.
Da die Welle im Kardantunnel etwas viel Leben gesehen hatte wurde die Kardanwelle erneuert und auch die Lager des Endantriebs von Nadellager auf abschmierbare Gleitlager getauscht.
Für die Reise haben wir die beiden anfangs auf MEFO Reisereifen MFE 99 starten lassen.
Doch auf ihrer weiten Reise kamen sie um den ein oder anderen Reifenservice nicht herum.
Optisch sollte die GS auch nach einer echten GS aussehen, und das ist uns sehr gut gelungen! Sie wirkt nicht überbaut und überzogen.

Und es wurden nur die nötigsten Modifikationen durchgeführt.
Technisch waren die Umbauten im Hinblick auf die Wartungsfreundlichkeit und Ersatzteilversorgung so gering wie möglich auf Zubehörteile orientiert.

Doch beim Luftfilter konnten wir ohne Bedenken auf den Wüstenfilter wechseln.
Da wir die beiden hier mit einem Ersatz auf die Reise geschickt hatten, und auch für Ersatz in Afrika gesorgt hatten.
Die beiden sind jetzt schon länger wieder in ihrer Wunschheimat Schweiz.
Die Tour ging ohne große Zwischenfälle fast nach Plan. Wir freuen uns, dass mit der BMW Motorrad GS auch alles geklappt hat und auch für die GS das Moto „Simple and Away“ galt.